In der Schweiz
Was ist Crowdlending?
Wir erklären Ihnen worum es geht.
Was sind die Vor- und Nachteile?
Eine Übersicht für Kreditnehmer und Investoren.
Für wen eignet sich Crowdlending?
Erfahren Sie, auf was Sie achten sollten.
Crowdlending ist in der Schweiz angekommen – wir von swisspeers glauben, dass Crowdlending für viele Private als auch KMU die Lösung ihrer Finanzierungsprobleme darstellt. Private Investoren erhalten auf der anderen Seite die Möglichkeit Menschen aus der Region zu unterstützen und Zinsen zu verdienen.
Crowdlending ist eine spezifische Form des Crowdfunding. Es bezeichnet eine Art der Finanzierung, bei der eine Vielzahl von Kapitalgebern einer Person oder Institution eine bestimmte Summe Geld zur Verfügung stellt und als Gegenleistung jeweils die Rückzahlung des Kapitals (Amortisation) zuzüglich Zinsen erhalten.
Beim Crowdlending werden traditionellere Finanzinstitute (Banken) in ihrer Rolle als Intermediär (Vermittler) aussen vorgelassen. An ihre Stelle treten spezialisierte, gewerbsmässige Finanzintermediäre (Crowdlending-Plattformen). Durch Crowdlending wird einerseits der Prozess für Kreditnehmer vereinfacht - Kreditanträge können bequem und unverbindlich online gestellt werden. Andererseits bekommen Anleger die Möglichkeit, Personen oder Unternehmen ihren Präferenzen entsprechend zu unterstützen.
Crowdlending gewinnt seit einigen Jahren immer mehr an Bedeutung. In Ländern wie den USA und Grossbritannien ist die Finanzierungsform bereits etabliert. Hierzulande zeichnet sich eine ähnliche Entwicklung ab.
Crowdlending unterscheidet zwischen Peer-to-Peer und Peer-to-Business Lending. Beim Peer-to-Peer Lending werden Kredite an Privatpersonen vermittelt. Beim Peer-to-Business Lending hingegen treten Unternehmen als Kreditnehmer auf.
Beim Peer-to-Peer Lending (P2P Lending) werden Kredite für Privatpersonen vermittelt. In der Regel handelt es sich um Privatpersonen, welche ein Finanzierungsbedürfnis haben, weil Sie zum Beispiel ein neues Auto kaufen oder sich Ferien gönnen wollen. Sie stellen über spezialisierte Online Plattformen, sogenannte Crowdlending Plattformen, einen Kreditantrag und erhalten im Optimalfall eine Finanzierung. Die Finanzierung wird dabei von anderen Privaten zur Verfügung gestellt, die gerade mehr finanzielle Mittel zur Verfügung haben. In der Schweiz sind folgende Crowdlending Plattformen im Konsumkreditbereich tätig: Cashare, lend, CreditGate24 und lendora.
Beim Peer-to-Business Lending (P2B Lending) werden Firmenkredite vermittelt. Die Bezeichnung ist jedoch nicht sehr verbreitet. Oft wird P2P Lending als Bezeichnung für beide Unterkategorien des Crowdlending verwendet. In der Regel treten hier Unternehmen unabhängig von ihrer Rechtsform als Kreditnehmer auf. Es werden beispielsweise Investitionen, Umschuldungen, Aufträge oder Firmenkäufe finanziert. Die Finanzierung wird auch hier von Privaten zur Verfügung gestellt. Ergänzend dazu gibt es auch immer häufiger institutionelle Investoren, die als Kreditgeber auftreten. In der Schweiz sind folgende P2B Lending Plattformen aktiv: creditworld, neocredit, swisspeers.
Crowdlending ist in den letzten Jahren immer beliebter geworden. Im Ausland konnte es sich bereits etablieren, in der Schweiz ist es auf dem besten Weg dazu. Die steigende Beliebtheit hat es den vielen Vorteilen zu verdanken, die es Anlegern und Kreditnehmern bietet.
Durch den hohen Automationsgrad und die effiziente Infrastruktur, die Crowdlending Plattformen ihren Benutzern bieten, ergeben sich zahlreiche Vorteile für die involvierten Parteien.
Private und Firmen erhalten den Zugang zu einer bisher nicht da gewesenen und effizienten Finanzierungsquelle. Die Finanzierungsanfragen werden oft schon in wenigen Tagen verarbeitet. Die Kreditantragsteller profitieren zudem von der digitalen Infrastruktur der Plattformen, die 24/7 online erreichbar ist.
Die Kreditnehmer bezahlen bonitätsabhängige Zinsen für ihre Finanzierung. In der Regel sind die Verzinsungssätze von Crowdlending-Plattformen äusserst kompetitiv. Anders als im klassischen Kreditgeschäft werden die Zinsen, abzüglich einer kleinen Vermittlungsgebühr, direkt an den Anleger weitergegeben. So erhält der Anleger eine marktgerechte Kompensation für sein Kreditrisiko.
Private und institutionelle Anleger erhalten den Zugang zu einer bisher nicht da gewesenen Anlageklasse. Dank dem hohen Automationsgrad der Crowdlending-Plattformen sind Investitionen in schwer zu erschliessenden Segmenten, wie beispielsweise KMU-Krediten, überhaupt möglich und ökonomisch tragbar geworden. Der Crowdlending-Anleger entscheidet dabei selbst, ob er einem aufstrebenden amazon Händler bei der Erweiterung seiner Produktpalette hilft oder einem Ehepaar den Urlaub finanziert.
Den vielen Vorteilen, die Crowdlending bietet, stehen ein paar Nachteile gegenüber. Anbei haben wir die Wichtigsten aufgeführt.
Anders als im traditionellen Kreditgeschäft, müssen die Kreditnehmer nach der Bonitätsprüfung durch das Kreditinstitut – in diesem Fall der Crowdlending-Plattform – zusätzlich die Finanzierungszusagen der Investoren einsammeln. Die Plattform kann dabei nie zu 100% garantieren, dass die ausgeschriebenen Projekte finanziert werden. Bei Plattformen wie lend, swisspeers oder Cashare ist die Wahrscheinlichkeit jedoch sehr hoch.
Ähnlich wie beim potenziellen Wertverlust von beispielsweise Aktien oder Anleihen, kann es bei Crowdlending-Krediten zu einem Kreditausfall kommen. Im Falle eines Kreditausfalls kann es unter Umständen zu einem Totalausfall führen. Dies hängt davon ab, ob Sicherheiten hinterlegt wurden und ob die Finanzierung restrukturiert werden kann. Deshalb ist es empfehlenswert ein gut diversifiziertes Portfolio zu führen.
Swisspeers ist eine unabhängige Crowdlending Plattform, die es Unternehmen erlaubt, bei Investoren direkt – also ohne Zwischenschaltung eines Finanzinstituts – Fremdkapital zu beschaffen.
Für viele mag Crowdlending noch immer ein neuartiges Finanzierungsmodell sein. Tatsache ist, dass es dieses Modell seit über 15 Jahren gibt und es auch hierzulande immer mehr an Beliebtheit gewinnt.
In der Schweiz sind seit 2017 über CHF 500 Mio. via Crowdlending-Plattformen an gewerbliche und private Kreditnehmer geflossen.
Im Jahre 2004 wurde die erste P2P-Lending Plattform namens «Zopa» in England gegründet. Zopa vermittelt zwischen Privaten, die Geld brauchen und Privaten, die Geld haben. Diesem Beispiel folgten in England und später weltweit zahlreiche Firmen und entwickelten das Angebot weiter. So entstanden Direct Lending Marktplätze, die Geld an Private, Unternehmen, Banken oder staatliche Einrichtungen vermitteln. Die bekanntesten Plattformen sind heute FundingCircle, lendingclub, Prosper oder Mintos.
In der Schwiez ging die erste Plattform 2008 an den Start. Während die Marktanteile in England, den USA und China bereits beträchtlich sind, haben sich die Modelle in Kontinentaleuropa noch nicht gänzlich etabliert. Dies einerseits weil sie später gestartet haben und andereseits aufgrund regulatorischer Unterschiede. So wurde in England nach der Bankenkonsolidierung rund um die Finanzkrise 2008 der Regulator aktiv und förderte alternative Finanzierungsmodelle. In der Schweiz wurde das Gesetz erst Mitte 2017 angepasst. Erst danach konnte das Geschäftsmodell «Crowdlending» anfangen aufzublühen. Seither wurden mehrere Hundert Millionen Franken über Schweizer Crowdlending-Plattformen an kreditsuchende Private oder Firmen vermittelt. Die alternative Finanzierungsmethode gewinnt jedes Jahr noch mehr an Beliebtheit.
Crowdlending ist eine spannende Alternative zur herkömmlichen Finanzierung über die Bank. Sowohl Private als auch KMU sollten die Option in Betracht ziehen.
P2P Lending bietet kreditsuchenden Parteien zahlreiche Vorteile. Kreditanfragen können 24/7 online gestellt werden und sind in der Regel innerhalb von wenigen Minuten fertig. Sie erhalten nach einer kurzen Bearbeitungsfrist eine Antwort und wissen deshalb früh, ob die Finanzierung zustande kommen wird. Ein weiterer grosser Vorteil, den Crowdlending Plattformen gegenüber klassischen Finanzinstituten haben, ist ihre Risikofähigkeit. So wird die Finanzierung von kleineren Kreditbeträgen oder Projekten mit niedrigeren Eigenkapitalanforderungen möglich. Deshalb empfehlen wir jedem Kreditsucher auch Crowdlending-Plattformen bei der Kapitalsuche zu berücksichtigen.
Crowdlending lässt sich in die Kategorie «Alternative Anlageklassen» einordnen. Sie sollten nicht mehr als 20% Ihres gesamten Portfolios in diese Anlageklasse investieren. Zur Geldanlage eignet sich Crowdlending insbesondere dann, wenn Sie Ihre Investitionen auf viele, einzelne Projekte streuen können. Das nennt sich Diversifikation und schwächt die Auswirkungen eines einzelnen Kreditausfalls ab.
Seit Beginn wurden bereits über 300 KMU Kredite aus 28 Branchen über swisspeers finanziert. Lernen Sie einige unserer Kreditnehmer in den folgenden Beiträgen näher kennen.